Dienstag, 18. Dezember 2012

Story: Was schenke ich meinem Mann zu Weihnachten?


Quelle: www.freistil-online.de/welttage-2011-von-juliane-pieper
Während ich mir genüsslich einen Lebkuchen in den Mund schiebe, fällt mein Blick auf meinen Abreisskalender. Irgendwie erinnert er mich an ein viel zu dünnes Topmodel. Aber es nützt nichts, ich muss mir eingestehen, der November neigt sich dem Ende zu.
Mit leichtem Widerwillen kraxle ich also die schmale Leiter hoch auf den Dachboden und krame diverse, ehemals von meiner Schwiegermutter käuflich erworbene, alberne Leuchtobjekte aus der Versenkung hervor. Vorsichtig balanciere ich, die Kiste auf dem Kopf, das Leiterchen wieder hinunter. Jedoch fünf Stufen vor meinem Ziel bemerke ich den blinden Passagier in Form einer fetten Spinne, die sich langsam vor meiner Nasenspitze abseilt. Im nächste Moment schlage ich samt Baumelweihnachtsmann und Schneemankette auf dem Boden ein.


Die Spinne flüchtet erschrocken hinter den Schrank und meine Tochter bemerkt trocken, das es doch schlimm ist, nie eine Kamera bei der Hand zu haben, wenn diese benötigt wird.
Während ich mein Hinterteil befühle, welches oh Glück ausreichend mit Polsterung gesegnet ist, rafft meine Große den Blinkerplunder ein, um mir beim Schmücken behilflich zu sein.

Minuten später hangle ich mich auch schon über der Balkonbrüstung entlang, um den lebensgroßen Weihnachtsmann an seinen angestammten Platz zu hängen.
Ooooh wie werden sich die Kinderchen wieder freuen, wenn sie morgen auf dem Weg zum Kindergarten das festlich geschmückte Haus sehen.
Ooooh wie wird sich mein Stromanbieter wieder freuen, wenn wir wieder vergessen, die Lichter nach Neujahr aus der Steckdose zu ziehen. Aber da man ja ein moderner Haushalt ist, hat man die Stromzufuhr inzwischen mit einer Zeitschaltuhr versehen. Dumm ist nur, wenn man nicht damit umgehen kann und erst nach Weihnachten bemerkt, das der Strom von 8 - 18 Uhr floss anstatt von 16 - 6 Uhr.

Aber dieses Problem hatte ich bereits erfolgreich verdrängt und durch ein neues ersetzt:
 
Was schenke ich meinem Mann?

Quelle: www.der-mann.net/
Wir Frauen wissen immer irgendwie was wir wollen, winken gewaltig mit dem Zaunpfahl, indem wir unsere Wünsche immer wieder "durch die Blume" äussern und bekommen es dann trotzdem nicht, weil er einfach nicht zu gehört hat.
Männer hingegen wissen meist selbst nicht, was sie sich Wünschen - selbst wenn man direkt fragt, bekommt man eine klare männliche Antwort: "NIX!". Oder so etwas wie "Eine eigene Jacht oder ein Privatjet wäre super! "

Das erste Lichtlein war schon abgebrannt und während ich begann, Kekse zu backen, war es wieder da: Das große alljährliche Grübeln, nach dem passenden Weihnachtsgeschenk für IHN.

Im Kopf legte ich eine Art Wunschliste an ,die ungefähr so aussah:
- eine richtig gute Taschenlampe (wo sind eigentlich die ca 25 Vorgängerlampen??? )
- eine schicke Hose (braucht er, passt dann aber nicht)
- eine gute Flasche (das bekommt ja schon Opa)
- ein Tuningteil für sein Auto oder Motorrad (hab ich keine Ahnung davon)
- ein Nasenhaartrimmer (mmh, wäre die angemessene Rache für die Körperfettwaage, die er mir letztes Jahr geschenkt hat - aber lieber doch nicht)
- Werkzeug (hat er schon zum Geburtstag bekommen)

Quelle: www.birkmann.de

Ich grübelte und überlegte, stach mit den Kindern die Plätzchen aus und grübelte und überlegte. Eine Stunde später kam ich zur Erkenntnis.
Nein, nicht zur Erkentnis was ich meinem Mann schenke, sondern eher dazu, dass ich so in Gedanken versunken war, dass es dieses Jahr keine Sternchen- und Mondekekse, sondern jede Menge, leckerer Osterhäschenkekse zu Weihnachten gab! Egal, mit viel Schokolade drumherum fällt das vielleicht keinem auf...

Kurzzeitig wollte ich dem Impuls nachgeben, bei einem guten Freund anzurufen und um Rat zu fragen, aber da fiel mir gerade noch rechtzeitig ein, dass der schon letztes Jahr das Geschenk für meinen Mann besorgt hatte, das dann auch pünktlich am 27.12. bei uns ankam. Also kein Wiederholungsbedarf!

Warum binde ich mir nicht einfach eine Schleife um? - Naja, vermutlich würde er dann sagen, "Die Schleife gehört nach hinten, und vorn gehört ein Schürzchen dran."
Meine Weihnachtsstimmung wälzte sich auf dem Boden, und sehnsüchtig dachte ich an den Sommer, an Urlaub, an einen See. An den Spaß, den er mit den Kindern hatte, als er das kleine, geborgte Schnellboot mit Fernbedienung über das Wasser flitzen ließ. Pling - DAS war es.

Ein paar Tage später verließ ich einen Spielzeugladen mit einem großen Paket unter dem Arm, meine weihnachtliche Stimmung war wieder hergestellt und noch besser, sie war in Höchstform.

Ich freute mich wie ein kleines Kind auf den heiligen Abend, freute mich darauf, ihm zu zuzuschauen, wie er das Paket auspackt.

NEIN, es war nicht vernünftig, und es war auch nicht praktisch, aber das musste es auch nicht sein.
Der Gedanke von Weihnachten ist, FREUDE zu verbreiten und das war mir mit diesem Spielzeug tausendmal besser gelungen als mit tausend Taschenlampen, Bohrmaschinen oder Hosen.

Quelle: news.ladenzeile.de
Also - macht nicht denselben Fehler wie viele andere. Er freut sich weder über Unterwäsche noch über Schlafanzüge oder Manschettenknöpfe, auch Krawatten und Socken stehen bei Ihm definitiv NICHT hoch im Kurs.
Hört Ihm einfach zu, fragt Ihn gechickt aus oder nutzt eure weibliche Intuition!
Wem dann allerdings immer noch nichts einfällt, der möge sich einfach bei mir melden, dann stricke ich eine Mütze mit Namenszug. Damit seine schwindende Haarpracht bei der Kälte geschützt bleibt und ER wenigstens ohne Oberstübchenunterkühlung darüber nachdenken kann was er DIR zu Weihnachten schenkt. ;O)

Eine nicht gaaanz Ernst zu nehmende Weihnachtsgeschichte von
Corina/Contra0815

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